Nachwuchsförderung
Die Astroteilchenphysik ist ein noch vergleichsweise junges Feld mit einer großen Anziehungskraft und vielfältigen Karriereoptionen für Nachwuchstalente. Die IceCube-Partner bieten eine breite Palette von Einstiegsmöglichkeiten an: von ersten Einblicken in die Faszination Forschung für Kinder und Jugendliche bis hin zu spezialisierten Programmen und Förderungen des studentischen und wissenschaftlichen Karrierewegs. Als datenintensives und technologisch herausforderndes Großprojekt bedeutet die gesammelte Erfahrung in IceCube auch exzellente Chancen für eine spätere Karriere in der Industrie.
Erfolgreiche Förderprogramme rund um das IceCube-Projekt stärken die akademischen Karriereperspektiven. Aufstrebende Nachwuchsgruppen erhielten in den letzten Jahren Emmy-Noether-Stipendien der DFG sowie einen ERC-Grant. Seit Beginn des IceCube-Projekts wurden in Deutschland 9 neue Professuren in der Astroteilchenphysik eingerichtet, die ihren Forschungsschwerpunkt in IceCube haben. Für die Standorte ergeben sich dadurch einzigartige Forschungs- und Ausbildungsmöglichkeiten.
Vom Studium bis zur Professur
Ein zentraler Aspekt der Ausbildung und Einbindung in die Forschung ist das frühzeitige Mentoring von exzellenten Studierenden, Promovierenden und Postdocs. Seit 2008 haben an den deutschen IceCube-Partnereinrichtungen (Hochschulen und Helmholtz-Zentren) rund 100 Doktorand:innen und 300 Master- und Bachelor-Studierende ihre Abschlussarbeiten erfolgreich beendet. Die Ausbildungs- und Forschungsmöglichkeiten sind sehr vielfältig und reichen von der Entwicklung von Teilchendetektoren, über Datenanalyse bis zu modernsten Anwendungen im Machine Learning. Für Postdocs existieren renommierte Stipendienprogramme. Der Übergang zum Senior Scientist oder zur Junior-Professur wird geebnet durch kollegiale Beratung, Kooperation bei Anträgen und enge Vernetzung innerhalb des internationalen IceCube-Konsortiums.
Die IceCube-Partnereinrichtungen ziehen jedes Jahr die besten internationalen Nachwuchstalente an. (Credit: Gesine Born, DESY)
Erstklassig promovieren
Promovierenden bieten sich hervorragende Karrierechancen. Sie sind direkt eingebunden in ein internationales Großforschungsprojekt und erwerben gleichzeitig fachliche Expertise und überfachliche Kompetenzen. Doktorarbeiten sind an allen beteiligten Universitäten und den beiden Helmholtz-Zentren möglich. Die Themenvielfalt reicht von experimenteller bis theoretischer Physik, vom Detektorbau in den extremen Umweltbedingungen der Antarktis, von Neutrino-Eigenschaften bis zur Neutrino- und Multimessenger-Astronomie, der Natur Dunkler Materie und Supernova-Prozessen.
Graduiertenschulen an den Hochschulstandorten und bei DESY und KIT bieten zusätzlich ein breites und interdisziplinäres Studienprogramm. Die Graduiertenschulen vernetzen weitere wichtige universitäre und außeruniversitäre Partner über das IceCube-Konsortium hinaus, wie verschiedene Max-Planck-Institute, die Europäische Südsternwarte (ESO) und internationale Kooperationspartner wie das Weizmann Institute of Science, Rehovot, Israel, oder die Universidad Nacional de San Martin (UNSAM), Buenos Aires, Argentinien.
Graduiertenprogramme
Für Jugendliche und Lehrkräfte
IceCube-Gen2 wird dazu beitragen, Jugendliche für Forschung zu begeistern und für die Naturwissenschaften zu gewinnen. Die grundsätzlichen Fragen nach der Natur des Universums, aber auch die einzigartige geographische Lage des Detektors am Südpol wecken die Faszination aller Altersgruppen. Die IceCube-Masterclass zum Beispiel lädt junge Menschen ein, einen Tag lang an den Forschungseinrichtungen in der Astroteilchenphysik mitzuarbeiten. Regelmäßige Medien- und Öffentlichkeitsarbeit bei unterschiedlichen Anlässen, von den Langen Nächten der Wissenschaft bis hin zu öffentlichen Vorträgen, regen dazu an, über naturwissenschaftliche Themen und deren Rolle in der Gesellschaft nachzudenken.
Deutschlandweit bündeln sich viele Angebote für Lehrkräfte, Jugendliche und Projektleiter im Netzwerk Teilchenwelt. Die Standorte im Netzwerk haben sich zum Ziel gesetzt, faszinierendes Wissen aus der Astro-/Teilchenphysik mithilfe der Auswertung echter Daten zu vermitteln. Die Teilnehmenden an den Programmen erhalten einen ersten Eindruck, wie Forschung an großen Experimenten funktioniert. Studierende und Promovierende vermitteln die Grundlagen ihrer Arbeit und geben damit ihre eigene Begeisterung weiter.